Samstag, 29. November 2008

Serengeti und Safari

Mit Masai, Eseln, Koch und Zelt vier Tage ueber das stille, baumlose Ngorongoro Hochland wandern, vorbei an zahlreichen Massai Doerfern, an Kuhherden, die friedlich mit den wilden Tieren wie Zebra, Schakal, Hyaene und Flamingo zusammen zu leben scheinen, ist ganz einfach wunderschoen und es scheint, als sei die Zeit auf geheimnissvolle Art stehengeblieben. Weit von oben erkennt man in der Ferne schon das Ziel der Wanderung am Horizont: Der Lake Natron am Fusse des noch aktiven Vulkanes Lengai. Dieses noch ungeschuetze Vogelparadies ist weitgehend unberuehrt von Menschenhand, aufgrund seiner abgelegenen und unwirtlichen Lage an der Grenze zu Kenia. Tausende von Flamingos suchen nach Futter im salzigen See, Pelikane fischen mit ihren grossen Schnaebeln nach kleinen Fischen, Stoerche, Loeffelschnaebel, Rotschnaebel und ihre zahlreichen Artverwandten teilen sich das futterreiche Gebiet und lassen den Besucher staunend zurueck.













Nach zwei Naechten auf einem Campingplatz am Ufer des Sees, verliessen wir zufrieden das Naturparadies in Richtung Serengeti mit LandRover, Fahrer und Koch und hatten die Gelegenheit den Artenreichtum des noch intakten Oekosystem Serengeti waehrend dreier Tagen zu geniessen und zu bestaunen. Elefantenherden, Loewen, Leoparden, Geparden, Rhinozeros, Nilpferd, unzaehlige Gazellen, Zebras, Giraffen, Gnus und viele noch kleinere Bewohner lassen sich durch die Menschen nicht stoeren und lassen sich herrlich aus dem Dach des LandRovers schauend beobachten. Unbeschreiblich beeindruckend ist die Fahrt durch die migrierenden Gnus und Zebras deren Anzahl auf ueber 9 Millionen Tiere geschaetzt wird. Soweit das Auge reicht, grasen diese Tiere auf den unendlichen Grasmatten der Serengeti und umrunden dabei einmal pro Jahr gemeinsam diesen riesigen Nationalpark.










Uebernachtet haben wir auf den offiziellen Campingplaetzen, wobei vor allem die erste Nacht in Erinnerung bleiben wird. Hinweisend auf die fehlende Umzaeunung und den Schutz vor den wilden Tieren wurde uns mitgeteilt, dass die Loewen nicht an Zelten und deren Inhalt interessiert sind. Alsbald in der Nacht aber hoeren wir den Loewen unmittelbar neben dem Zelt bruellen, so laut, dass an den abendlichen Beteuerungen der Fuehrer Zweifel aufkommen liessen. Wir haben uns dann aber durch die zahlreichen, vor unserem Zelteingang grasenden Bueffel wieder in den Schlaf mampfen lassen. In den weiteren Naechten war dann das Victorinox Messer immer in Griffnaehe, bereit fuer den naechtlichen Loewenkampf... :-)



Samstag, 15. November 2008

1001 Nacht in Zanzibar

Gibt es denn das Maerchen der 1001 Nacht noch? Gefunden haben wir es in Zanzibar: Inspirierend, romantisch, arabisch-indisch-afrikanisch und einfach erholsam: Zanzibar heisst tagelang durch die engen Gassen von Stone Town zu wandern und immer wieder neue Strassen zu entdecken, staunend das emsige Treiben der multikulturellen Bewohner zu beobachten, an belebten Ecken sitzenbleiben und den Alten Menschen beim Kaffetrinken zu zusehen, das mit einheimischen Gewuerzen verfeinerte Essen zu kosten, das tuerkisblaue Meer an den zahlreichen Straenden zu geniessen und unberuehrte Korallenriffe zu beschnorcheln. Die Bilder sprechen fuer sich:
























Donnerstag, 13. November 2008

Waehrend den zwei Wochen, die wir bei einer Schweizern in der noerdlichsten Provinz von Mozambique verbracht haben, hat sich das Bild des schwarzen Kontinents um einige fesselnde, eindrueckliche, aber auch traurige Facetten erweitert. Wir hatten dort die Moeglichkeit bei den letzten Arbeiten beim Aufbau der Buschlodge mit dabei zu sein. Diese Niassa Region des riesigen, sich ueber 3000 km erstreckenden Landes, ist bekannt unter dem Synonym "terra incognito". Die Bevoelkerungsdichte ist sehr klein und beschraenkt sich auf einen relativ kleinen geographische Bereich, so dass riesige Landstriche geanzlich unbevoelkert sind. Das Dorfleben in dieser abgelegenen Region ist immer noch urspruenglich und mehrheitlich unbeeinflusst von der modernen Welt. Errungeschaften wie Mobiltelefon und Fernsehen finden nur sehr langsam den Weg in diese Gemeinschaften. Besucher in dieser Welt sind selten, noch seltener wenn sie vom Ausland kommen und weisser Hautfarbe sind. Und so wird auch ein Bootsausflug zu einer Begegnung der besonderen Art: Ankommend im Dorf, wird die uns begleitende Menschenmenge immer groesser, farbiger und lauter, Kinder scharen sich der Groesse nach geordnet um uns und ziehen den Kreis um die Fremden immer enger. So muessen sich wohl die ersten Entdecker bei der Ankunft in Afrika gefuehlt haben.



Doch die Armut ist unuebersehbar: Kinder in Lumpen und verdreckt, ueberall Zeichen von Mangelernaehrung und Huetten aus Stroh und Lehm ohne Bett und Matraze. Eines haben wir gelernt: Armut ist da wo Hoffnungslosigkeit eingekehrt ist - Gefangen in einem Teufelskreis aus Mangelernaerung, mangelnder Gesundheit, fehlender Schulbildung und vielen Kindern. Man begegnet vielen hoffnungslosen und leeren Gesichtern, abgestumpft vom harten Leben, dem vergangenen Buergerkrieg und den vielen Schicksalen. Es wird klar, dass Jahre vergehen muessen, bis sich die darunterliegenden strukturellen Probleme wie das Schulsystem, Gesundheitsystem, Transportwesen, sowie die wirtschaftlichen Probleme durch den Staat loesen werden. Den Kampf um das taegliche Schicksal wird nirgends so offensichtlich, wie wenn es um die Gesundheit geht, wo wir unter anderem Faelle von Tollwut, schwere Verbrennungen oder Blutvergiftung zu Gesicht bekamen, bettelnd um eine Mitfahrgelegenheit ins naechste Spital, welches den Namen so nicht verdient und wo Falschbehandlungen, unmotiviertes und unausgebildetes Personal die Chance auf Heilung nicht steigert. Starke Eindruecke, die uns manchmal ratlos und hilflos zuruecklassen.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Transportsystem Nr. 2


Das Transportsystem in den besuchten Ländern verdient nach einigen neuen Erlebnissen einer weiteren und detaillierten Beschreibung. Wie in einem vorangehenden Blogeintrag beschrieben, ist die Spanne der möglichen Transportmittel vielfältig, interessant und gewöhnungsbedürftig. Aber nicht nur die Transportmittel sind vielfältig sondern auch deren Ereignisse während der Fahrt. So durften wir Fahrten erleben, wo beispielsweise der Kühler direkt unter unseren Sitzen wie ein Dampfkochtopf seinen Inhalt zwischen unseren Beinen durchpfiff – das schien der Fahrer aber nicht zu beunruhigen: Wasser nachfüllen, bis zum nächsten Werkzeug weiterfahren, undichter Schlauch austauschen und weiterfahren. Punkt. Beim nächsten Mal stank der undichte Abgasschlauch während der siebenstündigen Fahrt permanent durch die als Bodenersatz eingelegten Holzbretter in die Passagierkabine. Resultat: Kleider schwarz. Bei weiteren Gelegenheiten genossen wir den Einblick in das Fassungsvermögen von Toyota Bussen wo mindestens 20 Personen plus alle weiteren erdenklichen Haushaltsartikel inklusive Hühner oder Ziegen und natürlich unsere Rucksäcke unter, hinter, über den Beinen, im Kofferraum oder auch auf dem Dach gepackt die Fahrt zum Zielort unter die Räder nahmen. Zu unserem Glück aber, gibt es nicht nur die Fortbewegung auf vier Rädern sondern auch auf deren zwei, dem Velo: So wird unser Hab und Gut kurzerhand auf die Stange zwischen Lenker und Sattel geklemmt, denn der Fahrgast gehört auf den Rücksitz. Gemächlich geht es nun durch die Dörfer und Baumalleen mit winkenden und spielenden Kindern, nur schade, dass unser Gepäck zu schwer zu sein scheint und wir ein Teil der Strecke zu Fuss zurücklegen müssen. Wir haben herausgefunden, dass zu den angenehmsten Arten des Vorwärtskommens der Zug oder das Schiff gehört und dazu zählt sicherlich die Zugsfahrt von Nampula nach Cuamba: Eine wunderschöne Fahrt durch nimmer endendes Buschland und hochaufragenden Granitfelstürmen mit vielen Haltstellen, wo ein farbiges feilschen und handeln um Ware aus dem gemütlichen 1. Klasseabteil beobachtet werden kann. Dasselbe geschäftige Treiben lässt sich auch während der Fahrt auf dem 50-jährigen Schiff auf dem Malawisee beobachten wo beim Einlaufen in den Hafen sofort alle wie Ameisen mit Einladen, Ausladen, Essen verkaufen, Ticket ausstellen, Empfangen und Abschied nehmen beschäftigt sind. Sobald das Schiff ablegt, kehrt wieder Ruhe ein und die Passagiere geniessen den Sonnenuntergang über dem spiegelglatten Malawisee an der Bar im Oberdeck.

Dienstag, 7. Oktober 2008

An english blog for non-swiss

We got some complains that by just seeing the pictures doesn't tell you that we are doing fine here in Africa :-). After now several weeks getting used to the african way of life, we really enjoy our trip although each day has new adventure waiting for us. The world is complet different and our problems changed drastically. No power supply, no internet facilities or very slow internet connection (that slow you would never imagine) make it difficult to communicate with you. But after now being in Ghana and Togo, Mozambique is already in the big towns much better equipped. The most important thing ist that we really enjoy our holiday and learned quite fast that everything takes a lot of time in Africa. First, we spend two weeks in Ghana where we slowly got adapted and slowed down to the african way of living. Later, the four weeks in Togo with the local NGO and the hospital was very interesting and we visitited several projects which are supported from the swiss foundation Togo-Projekt. Being on the african site of the tropical disease burden is very interesting especially in the lab of the hospital where we could see the Plasmodium falciparum under the microscope, but unfortunately also a lot of people suffering from malaria. Luckily, but also with a lot of precausion not to get bitten, we stayed healthy so far and we hope not to meet the tsetse fly in reality. At the moment, we are in Mozambique where we relaxed on an island just for ourself in the Archipelago Bazaruto with a cook and a skipper and a small wooden boat. Robinson and Freitag are greeting...

Dienstag, 16. September 2008

Einblick ins togolesische Gesundheitswesen

Waehrend zweier Wochen hatten wir die Chance, Eindruecke in einem kleinen Spital mit 30 Betten in Kpalime zu sammeln. Seit sechs Jahren wird das Spital von der schwyzerischen Stiftung Togo-Projekt unterstuetzt - vor sechs Jahren hat auch Sabine ein Praktikum in diesem Spital gemacht hat. Das Wiedersehen war sehr herzlich und es war eine Riesenfreude bekannte Gesichter des Personals und in der Dorfbevoelkerung wiederzusehen. Die Palme, die Sabine damals im Garten gepflanzt hat, ist mittlerweile auf eine beachtliche Groesse von fuenf Metern angewachsen und spendet Schatten fuer den neuen Block mit Krankenzimmern und Bueroraeumlichkeiten, der mit Hilfe von Spendengeldern und Krediten aus der Schweiz realisiert wurde. Waehrend den letzten sechs Jahren wurden die bestehenden Anlagen modernisiert, die Pharmazie, das Labor und die Administration mit Computern versehen und die Kapazitaet der Hospitalisation erhoeht. Es war eine Freude zu sehen, wie effektiv das Spital die Mittel der Stiftung in diesem schwierigen Umfeld eingesetzt hat. Als gutes Beispiel eignet sich sich die Verbesserung der Hospitalisation, wo der Vergleich eines alten Zimmers mit dem neuen Zimmer ins Auge sticht. Verbessert wurde auch die Maternite mit dem Kauf eines neuen Gebaerstuhles unten im Bild, der die alte Holzpritsche abgeloest hat - fuer unsere Augen ist aber auch das immer noch nicht sehr einladend :-)





























In einem Land mit marginaler staatlicher Infrastruktur bezueglich sauberem Wasser und Kanalisation, sind die Infektionskrankheiten das Hauptproplem - ein taeglicher Kampf mit Malaria tropicana und Thyphusfieber, um nur einige zu nennen. Durch die politischen Rahmenbedingungen ist in absehbarer Zeit leider keine merkliche Besserung der Statistik in Sicht. Die staatlichen Mittel und entsprechende Sensibilisierungskampagnen fehlen, das Bildungsniveau ist schlecht im Vergleich zu den Nachbarlaendern und das Gesundheitswesen ist mehr als loechrig. Nur als Beispiel sei hier die fehlende Ambulanz genannt, wo die Verletzten im besten Fall mit dem Taxi und sonst mit dem Mofa transportiert werden. Selber miterleben durften wir eine solche Einlieferung einer bewustlosen jungen Frau mit Kopfverletzungen, welche eingeklemmpt zwischen zwei Bekannten auf dem Mofa, die Beine um den Bauch des Fahrers gekreuzt, ueber die holprigen Wege eine lange Fahrt ins Spital hinter sich gebracht hat. Ihr konnte im kleinen Spital nicht geholfen werden und so wurde sie nach einigen Minuten, immer noch bewustlos, wieder auf dem Mofa eingeklemmpt zum grossen Spital transportiert. Traurig anzusehen.

Die von uns durchgefuehrte Evaluierung des Spitals fuehrte zum Schluss, dass das Spital auf einer gesunden Basis steht: Das Spital wird nach wirtschaftlichen Grundsaetzen gefuehrt, das Personal ist motiviert, mit dem vorhandenen Geld wird haushaelterisch umgegangen, offene Kredite werden zurueckbezahlt und regelmaessige Investitionen in die Modernisierung werden im Rahmen ihrer Moeglichkeiten getaetigt. Das Motto des Spitals: "Creez la difference" wird aktiv gelebt, um dem Patienten eine qualitative gute Behandlung im Vergleich zu den anderen Einrichtungen zu gewaehrleisten. So wurde zum Beispiel ein "Fond social" fuer die Beduerftigen ohne jegliche Mittel fuer eine Behandlung eingerichtet oder auch Gratistee wird an die Kranken verteilt.
Was das Spital im Moment am dringensten benoetigt, ist die Moeglichkeit langfristige Kredite fuer die Verbesserung der Infrastruktur zu erhalten, da die Zinsen fuer solche Kredite bei den lokalen Banken bei ueber 14% liegen. Mit einer solchen Rahmenbedingung koennen groessere Anschaffungen wie z.B. ein Ultraschallgeraet nur sehr schwer realisiert werden, denn welches Unternehmen realisiert schon 14% Gewinn auf einen Kredit plus Rueckzahlung innerhalb Jahresfrist?
Um das Spital weiterhin konkurrenzfaehig zu halten, sind Investitionen in die Maternite mit der Anschaffung eines Ultraschallgeraetes und die Modernisierung des Labors mit der Angliederung einer Bakteriologieabteilung notwendig. Wir sind der Ueberzeugung, dass dies sehr sinnvolle Investitionen sind und moechten dieses Projekt gerne unterstuetzen. Diejenigen, die etwas nachhaltiges mit langfristigen Krediten unterstuetzen moechten, koennen wir dieses Projekt waermsten empfehlen, das Geld wird sicherlich sinnvoll eingesetzt. Fuer Details einfach uns kontaktieren oder die Stiftung Togo-Prjekt auf http://www.togo-projekt.ch/ besuchen. Wir werden das Spital auch in den naechsten Jahren auf ihrem Weg begleiten.

Im Rahmen unseres Besuches konnten wir uns auch einen Ueberblick ueber die Spitalversorgung im Landesinneren ein Bild verschaffen. Nach einer 90 min Mofafahrt in unwegsamen Gelaende erreichten wir das folgende Spital:














Den Bildern gibt es nicht mehr viel anzufuegen, obwohl viele Bewohner schon sehr froh dareuber sind, ueberhaupt die Moeglichkeit haben, irgendwo eine Behandlung zu erhalten.

Zum Ende unseres Besuches durften wir gluecklich miterleben wie manchmal kleine Gesten, grossen Effekt haben: Zur Freude der Kinder im Spital haben wir im Garten zwei "Rittiseili" installiert, die sie in den ersten Minuten zuerst aengstlich begutachteten, danach zaghaft bestiegen und verkrampft schaukelten. Doch bereits nach wenigen Minuten schlossen sie die Schaukeln in ihr Herz und genossen die unbekannte Abwechslung mit lautstarkem Kindergeschrei.


Samstag, 13. September 2008

Kulinarische Hoehenfluege Teil 2




















Wir wollen nicht langweilen, doch hat sich unser Speisezettel um erwaehnenswertes erweitert. Diese Eindruecke wollen wir euch nicht vorenthalten. Das Praesentieren der leckeren Speisen vor dem Verzerr scheint in Togo einen kleineren Stellenwert zu geniessen, als dass wir es von zu Hause kennen. Die Zwischenmahlzeiten werden vorwiegend in schwarzen, vom Fett glaenzenden Plastiktueten dem hungrigen Passant verkauft. Wie gross der Hunger sein muss, um im Saeckli zu wuehlen, entscheidet ihr selber :-).

Wer das Saeckli nicht bevorzugt, der mag zum im Zementsackpapier gedaempften Schaffleisch greifen. Sollte das keine Alternative sein, verkleinert sich die Auswahl auf gegrilltes Suppenhuhn garniert mit Kopf und Fuss. Oder dasselbige in einer auf dem Feuer gekochten Bruehe. Mit der grossen Kelle auf dem Bild wird nach den noch zur Auswahl stehenden Fleischstuecke gefischt, wobei der Appetit durch den Anblick aller moeglichen Koerperteilen und Organen angeregt werden soll. Gluecklich ein Bein erwischt zu haben, begeben wir uns voller Freude zu Tische, waschen uns zuerst die rechte Hand im Plastikbecken, um sie danach genuesslich in die heisse Sauce zu tunken. Dazu serviert wird Fufu, ein aus Yamsstuecken und von starker Hand gestampftem Purree. Dieses Purree dient als geschmacksneutraler Loeffel, um die leckere Sauce aus rotem Palmoel mit den Fingern in den Mund zu befoerdern. Genug gelaestert, weiter geht es auf Entdeckungsreise...







Hinter den Kulissen:
Impressionen aus dem nerventoetenden Internetcafe - so kann das ja nie was werden mit dem Blog aus Togo.

Freitag, 5. September 2008

Empfaenge





Eines Vorweg, in Afrika werden offizielle Empfaenge nicht gefeiert, sondern richtig zelebriert - immer herzlich aber ungewohnt: Im Namen der Stiftung Togo-Projekt unterwegs, durften wir dieses Stueck afrikanischer Kultur in ihren Facetten waehrend nun dreier Wochen hautnah miterleben. Chauffiert ankommend im Toyota Bus auf Projektvisite, finden wir uns ploetzlich in einer spalierstehenden, singenden und tanzenden 150 koepfigen Schaar Frauen wieder. Unmittelbar nach dem Durchschreiten der Gasse, werden die Gaeste zum erhoeten Ehrentisch geleitet und das Programm verkuendet, wozu gehoeren: Theater, Dankesreden, Tanzvorfuehrungen, Essen am erhoeten Tisch unter der Beobachtung von 150 interessierten Augenpaaren und einer Rede der unvorbereiteten und ueberrumpelten Gaeste, die sich dann aber tapfer geschlagen haben.


Nicht minder eindruecklich war auch der Empfang in Kpalimé mit einer eigens organisierten traditionellen 50-koepfigen Musik und Tanzgruppe und anschliessender Praesentation der Aktivitaeten des Gesundheitszentrums. Bei diesen Empfaengen wird der Gastgeber nie die so genannte "Sucrerie" vergessen und so wird mit grossem Stolz mit Fanta und Sprite angestossen.
Eine andere interessante Eigenheit der offiziellen Empfaenge sind die Empfaenge bei den Haueptlingen einer Region, die immer unter einem Strohdach stattfinden und mit der Verabreichung von in einem Plastikfass gegaehrtem Hirsebier unter Antteilnahme des halben Dorfes zum Hoehpunkt kommt. Mit grossen Augen werden dann jeweils die Fremdlinge beim nippen an diesem sauerlichen Gebraeu aus der Kalebasse beobachtet. Es ist dann jeweils eine schoene und erleichternde Freude, wenn sich danach kein Durchfall einstellt...

Samstag, 30. August 2008

Kulinarische Hoehenfluege

...oder besser gesagt, die Suche nach etwas essbarem, das uns den Appetit nicht verdirbt :-)
Mittlerweile haben wir uns, wie auch unser Magen-Darm-Trakt (Lopermid sei dank) an die neuen Gerichte gewoehnt, obwohl wir klar zugeben, dass unsere Ansprueche weit gesunken sind. Freuen wir uns doch sehr ueber Fleisch, welches unsere Zaehne zerkleinern koennen und nicht als Ganzes runtergeschluckt werden muessen oder ein paar Spaghetti, die zwar weit ueber al dente gekocht sind, aber nach Teigwaren aussehen. Doch unsere Nase nach guten Restaurants laesst uns nicht im Stich, so gibt es ab und zu Highlights wie Gemuesesuppe oder Bananensplit. Und zum Glueck haben wir den "Heuberg"-Kirsch mitdabei, der uns bis jetzt, mit Erfolg, jegliche Kaefer ferngehalten hat und als feines Bettmuempfeli die Nacht unter dem stickigen Moskitonetz versuesst.
(Wieder einmal mehr ist auch das Internet zum k..., deshalb auch in diesem Blog leider :-) vorerst keine Bilder)

Sonntag, 24. August 2008

Wie zu den Anfanegen




Die Zeit um einige hundert Jahre zurueck zu drehen ist moeglich und eine Reise dorthin umso eindruecklicher - Der Besuch beim Stamm der Tamberman. Ueber eine holprige Schotterpiste findet man den Weg zu den kleinen, meist zweistoeckigen Lehmburgen (Tata), die ueber primitive Einrichtungen zur Verteidigung der Behausung verfuegen. Dazu gehoeren hohe Mauern oder eine Vorkammer in der Eindringlinge durch ein Loch in der Decke mit Pfeilen oder heissem Oel begruesst werden koennen. Die relativ hohen Gebauede lassen ausserdem Feinde frueh entdecken und bieten guten Schutz fuer Raeuber der Vorratskammern oder der noch jungen Kriegern. Beim Besuch einer solchen Siedlung nimmt jeweils das ganze Dorf Anteil und so geschieht es, dass nach einigen Minuten nicht nur ein Dutzend, sondern mehrere Dutzend spaerlich bekleidete Stammesangehoerige uns auf dem Weg durchs Dorf begleiten und uns alle ihren traditionellen Schmuck und Instrumente verkaufen wollen. Unser Minibus und unsere weisse Hautfarbe scheint irgendwie fehl am Platz. Doch der Tourismus wird Einzug halten, da das ganze Gebiet von 500 km2 mit 10'000 Bewohner seit vier Jahren dem Unesco Kulturerbe unterstellt ist.







Montag, 18. August 2008

Afrikanisches Transportsystem

Die Spanne der moeglichen Transportmittel reicht von bequem klimatisiert, gedraengt stickig ueber laut zugig. Zu vermeiden ist kaum eine der drei Arten, bei der sich aber meist spannende Momente ergeben und die auf ihre spezielle Art zu geniessen sind. Dazu gehoert aber auch das lange Warten, das Ausharren auf den ausgesessenen Sitzen und der Kampf um die begehrten Sitzplatze.
Das erste Bild zeigt das Vorhaben einen vollen Bus in einen zum Bersten vollen Bus zu verwandeln. Auf dem zweiten Bild erkennt man einen Laster beladen mit der auf dem Markt ersteigerten Ware und dessen Eigentuemer.

Mittwoch, 13. August 2008

Markteindruecke

Marktschreien ist eine jahrhundertalte afrikanische Tradition, die immer noch unveraendert und lautstark gelebt wird. Die afrikanischen Maerkte, seien es Fisch-, Gemuese- oder Kleidermaerkte gleichen einem lauten, farbigen und geschaeftigen Ameisenhaufen, dessen Regeln fuer Fremde nicht zu verstehen sind. Die Laeden reichen von grossen gut ausstaffierten Bretterverschlaegen, bis hin zum Kleinsthandel mit einer bescheidenen Auslage direkt am Boden oder in einer grossen Blechschuessel auf dem Kopf. Leider ist fotografieren nicht toleriert, deshalb ein Kurzfilm von einem turbulenten Fischmarkt aus der Ferne, der das Feilschen um den frischen Fang einfaengt und eine geheim gefilmte Impression des Marktes in Accra mit verschiedenem Gemuese, Schweinefuessen und lebendigen Schnecken.


Der Besuch dieser Maerkte ist aber nicht nur fuer das Auge, sondern auch fuer die Nase ein exotisches Erlebniss dessen Duftnoten von frischen Fruechten, getrockneten Fischen ueber den Duft von frisch geschlachtetem und ungekuehltem Fleisch reichen, gemischt mit der aus der offenen Kanalisation aufsteigenden Faekalnote.

Dienstag, 12. August 2008

Erstes Lebenszeichen


Langsam aber sicher gewoehnen wir uns an den afrikanischen Alltag, der sehr farbig, laut, geschaeftig, froehlich, aber doch so anders ist. In kleinen Schritten tasten wir uns vorwaerts auf unserem Weg durch Ghana. Einfache Dinge wie Haare schneiden, Mittag essen, Maerkte besuchen und von A nach B zu gelangen werden manchmal zu kleineren und groesseren Abenteuern. Auch die sehr langsame Internetverbindung verlangt viel Geduld - wie vieles andere auch - aber Zeit haben wir jetzt genuegend. Das Afrikafieber hat uns wieder gepackt, obwohl wir uns manchmal in einer ganz anderen Welt wiederfinden.