Sonntag, 8. Februar 2009

Antarktis Reise 17.02.09 - 07.02.09















Sobald die ersten vorgelagerten Inseln des antarktischen Archipels in Sichtweite kommen, wird man in den Bann dieser gigantischen Eislandschaft gezogen. Gewaltig sind die vergeletscherten Flaechen, majestetisch schiessen die spitzen Berge zwischen dem Eis sprossengleich in die Hoehe und bedrohlich haengt meistens ein tiefer Wolkenschleier ueber dieser Landschaft, wo die blauen und weissen Farben vom Eis und dem Wasser in mannigfaltiger Weise interpretiert werden. Langsam gleiten wir mit dem Segelboot durch das eiskalte, mit Eisstuecken bedeckte Wasser, betrachten die vielen Eisberge in den unterschiedlichsten Formen und Farben und beobachten ein Buckelwalfamilie aus naechster Naehe beim inspizieren unseres Schiffes. Regelmaessig ziehen wir an Pinguinkolonien und Robbenfamilien vorbei und staunen dabei ueber die Artenvielfalt und die riesige Anzahl von Tieren in dieser sonst unwirtlichen Gegend. Es scheint als gaebe es jeden Tag wieder neues in dieser fremden Welt zu bestaunen, doch nach mehr als einer Woche machen wir uns wieder auf den Wege zurueck ueber die Drake Passage nach Ushuaia.















Samstag, 29. November 2008

Serengeti und Safari

Mit Masai, Eseln, Koch und Zelt vier Tage ueber das stille, baumlose Ngorongoro Hochland wandern, vorbei an zahlreichen Massai Doerfern, an Kuhherden, die friedlich mit den wilden Tieren wie Zebra, Schakal, Hyaene und Flamingo zusammen zu leben scheinen, ist ganz einfach wunderschoen und es scheint, als sei die Zeit auf geheimnissvolle Art stehengeblieben. Weit von oben erkennt man in der Ferne schon das Ziel der Wanderung am Horizont: Der Lake Natron am Fusse des noch aktiven Vulkanes Lengai. Dieses noch ungeschuetze Vogelparadies ist weitgehend unberuehrt von Menschenhand, aufgrund seiner abgelegenen und unwirtlichen Lage an der Grenze zu Kenia. Tausende von Flamingos suchen nach Futter im salzigen See, Pelikane fischen mit ihren grossen Schnaebeln nach kleinen Fischen, Stoerche, Loeffelschnaebel, Rotschnaebel und ihre zahlreichen Artverwandten teilen sich das futterreiche Gebiet und lassen den Besucher staunend zurueck.













Nach zwei Naechten auf einem Campingplatz am Ufer des Sees, verliessen wir zufrieden das Naturparadies in Richtung Serengeti mit LandRover, Fahrer und Koch und hatten die Gelegenheit den Artenreichtum des noch intakten Oekosystem Serengeti waehrend dreier Tagen zu geniessen und zu bestaunen. Elefantenherden, Loewen, Leoparden, Geparden, Rhinozeros, Nilpferd, unzaehlige Gazellen, Zebras, Giraffen, Gnus und viele noch kleinere Bewohner lassen sich durch die Menschen nicht stoeren und lassen sich herrlich aus dem Dach des LandRovers schauend beobachten. Unbeschreiblich beeindruckend ist die Fahrt durch die migrierenden Gnus und Zebras deren Anzahl auf ueber 9 Millionen Tiere geschaetzt wird. Soweit das Auge reicht, grasen diese Tiere auf den unendlichen Grasmatten der Serengeti und umrunden dabei einmal pro Jahr gemeinsam diesen riesigen Nationalpark.










Uebernachtet haben wir auf den offiziellen Campingplaetzen, wobei vor allem die erste Nacht in Erinnerung bleiben wird. Hinweisend auf die fehlende Umzaeunung und den Schutz vor den wilden Tieren wurde uns mitgeteilt, dass die Loewen nicht an Zelten und deren Inhalt interessiert sind. Alsbald in der Nacht aber hoeren wir den Loewen unmittelbar neben dem Zelt bruellen, so laut, dass an den abendlichen Beteuerungen der Fuehrer Zweifel aufkommen liessen. Wir haben uns dann aber durch die zahlreichen, vor unserem Zelteingang grasenden Bueffel wieder in den Schlaf mampfen lassen. In den weiteren Naechten war dann das Victorinox Messer immer in Griffnaehe, bereit fuer den naechtlichen Loewenkampf... :-)



Samstag, 15. November 2008

1001 Nacht in Zanzibar

Gibt es denn das Maerchen der 1001 Nacht noch? Gefunden haben wir es in Zanzibar: Inspirierend, romantisch, arabisch-indisch-afrikanisch und einfach erholsam: Zanzibar heisst tagelang durch die engen Gassen von Stone Town zu wandern und immer wieder neue Strassen zu entdecken, staunend das emsige Treiben der multikulturellen Bewohner zu beobachten, an belebten Ecken sitzenbleiben und den Alten Menschen beim Kaffetrinken zu zusehen, das mit einheimischen Gewuerzen verfeinerte Essen zu kosten, das tuerkisblaue Meer an den zahlreichen Straenden zu geniessen und unberuehrte Korallenriffe zu beschnorcheln. Die Bilder sprechen fuer sich:
























Donnerstag, 13. November 2008

Waehrend den zwei Wochen, die wir bei einer Schweizern in der noerdlichsten Provinz von Mozambique verbracht haben, hat sich das Bild des schwarzen Kontinents um einige fesselnde, eindrueckliche, aber auch traurige Facetten erweitert. Wir hatten dort die Moeglichkeit bei den letzten Arbeiten beim Aufbau der Buschlodge mit dabei zu sein. Diese Niassa Region des riesigen, sich ueber 3000 km erstreckenden Landes, ist bekannt unter dem Synonym "terra incognito". Die Bevoelkerungsdichte ist sehr klein und beschraenkt sich auf einen relativ kleinen geographische Bereich, so dass riesige Landstriche geanzlich unbevoelkert sind. Das Dorfleben in dieser abgelegenen Region ist immer noch urspruenglich und mehrheitlich unbeeinflusst von der modernen Welt. Errungeschaften wie Mobiltelefon und Fernsehen finden nur sehr langsam den Weg in diese Gemeinschaften. Besucher in dieser Welt sind selten, noch seltener wenn sie vom Ausland kommen und weisser Hautfarbe sind. Und so wird auch ein Bootsausflug zu einer Begegnung der besonderen Art: Ankommend im Dorf, wird die uns begleitende Menschenmenge immer groesser, farbiger und lauter, Kinder scharen sich der Groesse nach geordnet um uns und ziehen den Kreis um die Fremden immer enger. So muessen sich wohl die ersten Entdecker bei der Ankunft in Afrika gefuehlt haben.



Doch die Armut ist unuebersehbar: Kinder in Lumpen und verdreckt, ueberall Zeichen von Mangelernaehrung und Huetten aus Stroh und Lehm ohne Bett und Matraze. Eines haben wir gelernt: Armut ist da wo Hoffnungslosigkeit eingekehrt ist - Gefangen in einem Teufelskreis aus Mangelernaerung, mangelnder Gesundheit, fehlender Schulbildung und vielen Kindern. Man begegnet vielen hoffnungslosen und leeren Gesichtern, abgestumpft vom harten Leben, dem vergangenen Buergerkrieg und den vielen Schicksalen. Es wird klar, dass Jahre vergehen muessen, bis sich die darunterliegenden strukturellen Probleme wie das Schulsystem, Gesundheitsystem, Transportwesen, sowie die wirtschaftlichen Probleme durch den Staat loesen werden. Den Kampf um das taegliche Schicksal wird nirgends so offensichtlich, wie wenn es um die Gesundheit geht, wo wir unter anderem Faelle von Tollwut, schwere Verbrennungen oder Blutvergiftung zu Gesicht bekamen, bettelnd um eine Mitfahrgelegenheit ins naechste Spital, welches den Namen so nicht verdient und wo Falschbehandlungen, unmotiviertes und unausgebildetes Personal die Chance auf Heilung nicht steigert. Starke Eindruecke, die uns manchmal ratlos und hilflos zuruecklassen.